Gedenken zum 09. November
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) ruft auch dieses Jahr wieder dazu auf, der Opfer der Verbrechen der Reichspogromnacht zu gedenken:
Überall in Deutschland brannten am 9. November 1938 die Synagogen. Die Faschisten demolierten und plünderten jüdische Geschäfte und Wohnungen. Brutal wurden jüdische Menschen zusammengeschlagen und ermordet. 30.000 Männer wurden verhaftet und in die Konzentrationslager Buchenwald, Dachau und Sachsenhausen verschleppt. Der 9. November erwies sich als eine neue Stufe des faschistischen Terrors, die zur millionenfachen Vernichtung europäischer Jüdinnen und Juden und Sinti und Roma in den Gaskammern von Auschwitz und anderswo führte.
Die Geschichte eines Völkermords endet niemals!
Die Erinnerung an diese Gräuel unserer Vergangenheit hat zwei Ziele:
Zum Einen die Aufarbeitung und Dokumentation des Geschehenen, die Benennung der Täter und Mitläufer und natürlich die Würdigung der Opfer.
Zum Anderen das Erarbeiten von Lehren mit dem Fokus darauf eine Wiederholung zu verhindern.
Wir leben in Zeiten in denen beide Ziele zunehmend erschwert werden.
Auf der einen Seite verblassen die Zeugnisse der Vergangenheit, Zeitzeugen versterben und es erfordert mehr Aufklärungsarbeit, um die direkten Verbindungen zu dem Geschehenen und die direkte Betroffenheit aufzuzeigen.
Auf der anderen Seite arbeiten aktuell politische Kräfte daran, Strukturen aufzubauen, die bedrohlich an die des Nazi-Regimes erinnern.
Als gemeinsame Essener Aktion planen wir im Rahmen einer Kundgebung die Stolpersteine in Essen Steele zu putzen. Dabei möchten wir an die Einzelschicksale hinter den Stolpersteinen sowie den grausamen Ereignissen des 9 Novembers 1938 erinnern und gleichzeitig die Parallelen zu den heutigen Entwicklungen ziehen und mahnen.
Von der Gedenktafel in Holbeckshof, dort, wo sich das Sammellager vieler Essener jüdischer Bürgerinnen und Bürger vor ihrem Abtransport in den Tod befunden hat, werden wir eine Kreidespur auf dem Weg von Stolperstein zu Stolperstein ziehen. Die Kreidespur führt zum Isinger Tor auf dem Platz, an dem am 9. November 1938 die Steeler Synagoge niedergebrannt wurde. Dort planen wir eine Abschlusskundgebung im Gedenken an die Pogromnacht 1938.
Die Gedenkveranstaltung findet statt am Samstag, 9.11., um 11.00 Uhr an der Gedenktafel Holbeckshof, Nähe des Steeler Bahnhofs