Essen stellt sich quer – Zusammen gegen Leerdenken und rechte Hetze

Essen stellt sich quer – Zusammen gegen Leerdenken und rechte Hetze

Wir befinden uns seit zwei Jahren in der Pandemie. Corona hat schonungslos offengelegt, wie sich jahre- und jahrzehntelange Kürzungen im Pflege- und Sozialsektor auswirken. Besonders Pflegekräfte sind von der aktuellen Situation getroffen. Sie arbeiten längst am körperlichen und psychischen Limit und tragen die volle Last der Pandemie auf ihren Schultern. Ihnen gebührt unser Dank, unsere Anerkennung und unser Vertrauen.

Im Schatten von Corona ist es einer lauten Minderheit gelungen, sich medial zu inszenieren. Auf sogenannten „Spaziergängen“ trifft sich eine Szene von Leuten, die vorgibt, für „Liebe“ oder „Freiheit“ oder „Demokratie“ zu demonstrieren. Weite Teile jedoch zeichnen sich durch das gezielte Streuen von Desinformation aus. Unwahrheiten werden herumposaunt, Halbgares aufgebauscht, Hetze betrieben, Wissenschaft und Fakten geleugnet.

Verschwörungserzählungen sind der Einstieg in einen tiefen Sumpf. In ihnen gären alte antisemitische Narrative, Anschlusspunkte an völkisches Denken und Raum für Radikalisierungen. Aus den Reihen der „Corona-Verharmloser:innen“-Bewegung sind Menschen drangsaliert, angegriffen und sogar wie in Idar-Oberstein und anderswo ermordet worden.

Kein Wunder, dass sich von Anfang an Mitglieder der Extremen Rechten an diese Protestform angebiedert, beteiligt und sie mit organisiert haben. Über möglichst breitenwirksame “Protestbewegungen” versucht die Extreme Rechte ihren Wirkungskreis auszubauen und mehr Menschen für ihre Ideologie zu begeistern. Dabei versucht sie sich möglichst bürgerlich, nahbar und – aller faktischer Bigotterie zum Trotz – als Kämpferin für Freiheit zu inszenieren. Die Strategie geht auf: bundesweit sind die Proteste mit Akteur*innen der Extremen Rechten durchsetzt.

Weite Teile der „Corona-Verharmloser:innen“ radikalisieren sich vor unseren Augen. Sie leugnen die Pandemie, rufen zur Mobilisierung gegen die Gesellschaft auf, behaupten, unsere Demokratie sei eine „Diktatur“ und feiern diese Egomanie fälschlicherweise als „Freiheit“. Am schlimmsten jedoch wiegt, dass sie auf den Gräbern von inzwischen 114.000 Verstorbenen buchstäblich tanzen.

Wir sind Menschen, die diese vermeintliche Bewegung kritisieren!

Wir kritisieren, dass diese Leute in weiten Teilen die Pandemie leugnen. Wir kritisieren, dass diese Leute Wissenschaft und den Stand der Forschung nicht anerkennen. Wir kritisieren, dass diese Leute ihr unsolidarisches Verhalten als persönliche Freiheit vermarkten. Wir kritisieren, dass diese Leute ein Verhalten an den Tag legen, das andere unmittelbar gefährdet.

Wir wollen, dass Menschen und Menschenleben effizient und nachhaltig geschützt werden!

Es reicht! Wir widersprechen denen, die behaupten, im Namen der Essener:innen zu sprechen. Wir sind Viele und stehen für die tatsächliche und bislang schweigende Mehrheit. Deshalb ergreifen wir jetzt das Wort. Wir wollen, dass der Fokus auf die Solidarischen gelenkt wird. Auf diejenigen, die täglich zu hunderttausenden auf die Straße gehen und sich impfen lassen. Die ihre Maske tragen, die Abstände und die Hygieneregeln einhalten. Die ihren Teil zur Beendigung der Pandemie beitragen!

Die Freiheit der Einzelnen endet dort, wo sie die Freiheit der Anderen begrenzt!

Eine Gesellschaft kann nur erfolgreich sein, wenn sie zusammensteht. Wir sind eine vielfältige, weltoffene, demokratische und freie Stadt. Das wollen und das werden wir auch bleiben!

Wir werden deswegen auf die Straße gehen. Bitte haltet euch den 24.01. ab 17:30 Uhr frei und achtet auf Ankündigungen.

Unterstützende

Wir bedanken uns bei allen 434 Unterstützer*innen, die den Aufruf unterzeichnet haben! Ihre Namen haben wir inzwischen von der Seite genommen.

  • Aufstehen gegen Rassismus Essen, Essen
  • Essen stellt sich quer, Essen
  • Nette Idee
  • Hier Noch Mehr
  • Zu Erwarten
  • Aber Hier
  • Kommt Nichts
  • Verwertbares Mehr