Glossar

Glossar

In Essen und Umgebung gibt es vielfältige rechte Bewegung und entsprechende Gruppierungen. Angelehnt an die klasse Arbeit unserer Kölner Freund*innen geben wir einen (unvollständigen) Überblick über die verschiedenen Kleinstinitiativen, mit denen wir es immer wieder zu tun haben. Inhalt

 

Steeler Jungs

Die „Steeler Jungs“ sind eine Gruppierung von Anhänger*innen der rechten Hooligan-Szene mit Verbindungen ins Neo-Nazi-Spektrum und zur Rocker-Szene. Die Verbindungen sind offensichtlich und gut dokumentiert. Die Gruppe tritt bei wärmeren Temperaturen uniform mit einheitlichen schwarzen T-Shirts auf und veranstaltet wöchentliche „Spaziergänge“ durch die Steeler Innenstadt.

Erstmals breiter in Erscheinung getreten sind die „Steeler Jungs“ bei einem Angriff auf eine Kneipe in Essen-Steele, bei der Personen verletzt wurden und die „Steeler Jungs“ von einem Großaufgebot der Polizei mitsamt Polizeihunden am weiteren Randalieren gehindert werden musste.

Patrioten NRW

Die „Patrioten NRW“ sind eine Kleinstinitiative, deren harter Kern aus drei Personen – Stefanie L., Stefan W., „Harald“ –  besteht. Die Truppe kooperiert immer wieder mit neonazistischen und rechtspopulistischen Gruppen. Sie konzentrieren sich dabei in erster Linie auf das Schüren von Angst in den sozialen Netzwerken und das Befeuern von Politikverdrossenheit. Dazu bleiben sie in ihrer eigenen, rechten Filterblase, bauschen Nachrichten immer wieder auf, zerren Meldungen aus dem Kontext, oder überspitzen sie. Das Ziel: Man will Aufwiegeln.

Häufig suchen sie sich dafür reale Ereignisse wie Vergewaltigungen oder Mord durch Einzeltäter*innen aus und beschuldigen ganze Menschengruppen. Menschen anderer Meinungen oder Einstellungen werden von dem Bündnis immer wieder scharf angegriffen und entmenschlicht.

Bei den „Patrioten“ handelt es sich um Demo-Touristen. Obwohl sie „NRW“ im Namen tragen, waren nur knapp die Hälfte ihrer Veranstaltungen tatsächlich in Nordrhein-Westfalen.

Frauenbündnis Kandel

Das „Frauenbündnis Kandel“ ist ein maßgeblich von Männern geführtes Bündnis, das auf widerliche Art und Weise einen Mord eiskalt für die eigene rassistische Propaganda ausnutzt. Dabei kooperiert das Bündnis offen auch mit Kadern der Neonazi-Partei „Die Rechte“, dem „Dritten Weg“ und Leuten von der NPD.

Marco K., der Kopf der Truppe, versucht seit geraumer Zeit das Bündnis bundesweit zu etablieren. Unter seiner Ägide tritt die Truppe mitunter in Berlin, oder sogar in Frankreich auf. Dort zeigt man sich solidarisch mit der Jilet Jaunes, den Gelbwesten, solidarisch und möchte den Protest nach Deutschland tragen. Selbstverständlich mit K. an der Speerspitze der Bewegung.

Gelbwesten

Die „Gelbwesten“ sind eigentlich eine Protestbewegung in Frankreich. Zunächst richtete sich der Protest der sich mit gelben Warnwesten kleidenden Protestierenden gegen eine Anhebung des Benzinpreises. Inzwischen richtet sich der Protest gegen die Politik Macrons und es wird offensiv die Soziale Frage gestellt.

Deutsche Rechte versuchen diesen Protest zu kapern und nach Deutschland zu tragen, um den Systemsturz herbeizuführen. Insbesondere der Essener Ableger der „Gelbwesten“ wird von Holocaust-Relativierer*innen, Hitler-Fans und Reichsbürger*innen geleitet und organisiert. Maßgeblich organisierend sind hier Romy S., Udo S. „Jessica“ und Christina H.

Identitäre Bewegung

Die „Identitäre Bewegung“ ist eine extrem Rechte rassistische und neofaschistische Bewegung, die in Deutschland, Österreich und besonders Frankreich vertreten ist. Die Konzentration dieser Bewegung liegt auf den sozialen Medien. Man ist medien-affin und weiß sich ansprechend und gut in Szene zu setzen.

Sie bedient sich verklausulierter rechter Rhetorik, bspw. dem „Ethnopluralismus“. In Essen ist die „Identitäre Bewegung“ durch Agitpop-Aktionen, wie dem islamfeindlichen, antimuslimischen Aufhängen von Schweineköpfen an einer Moschee, der Besetzung der Facebook-Zentrale in Essen oder einem inszenierten Giftmüllunfall an der Universität aufgefallen.

Eltern gegen Gewalt

Die „Eltern gegen Gewalt“ sind eine rechtspopulistische Gruppe aus Bochum. Früher nannten sie sich „Mütter gegen Gewalt“. Jedoch passte der Name nicht zum eigentlichen fast durchweg männlichen Klientel, weswegen man sich in „Eltern gegen Gewalt“ umbenannt hat. Auch in dieser Gruppe gibt es vielfache dokumentierte Verbindungen in die extreme Rechte, zu Neonazi-Gruppen und die rechte Hooligan-Szene.

Es bestehen feste und etablierte Verbindungen zu den „Steeler Jungs“.

Hand in Hand gegen die Gewalt auf unseren Straßen

„Hand in Hand gegen die Gewalt auf unseren Straßen“ ist eine Initiative aus dem Wiesbadener Umland. Diese Truppe versucht Stimmung gegen Migrant*innen zu machen, kooperiert mit rechtsradikalen Gruppen und entmenschlicht Geflüchtete. Das Bündnis „Wiesbaden gegen rechts“ warnte deutlich vor dieser Truppe, weil sich in ihr Rassist*innen und Faschist*innen sammeln.

Widerstand steigt auf

Diese Gruppe hat sich 2017 gegründet und ist immer wieder mit Aktionen aufgefallen, die sehr an die Aktionsformen der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ erinnern. Sie behaupten ihre Meinung nicht offen äußern zu dürfen und lassen schwarze Helium-Luftballons mit Meinungen beschriftet frei aufsteigen.