Demo mit rechtsradikaler Beteiligung am 05.07.

Demo mit rechtsradikaler Beteiligung am 05.07.

Am 04.07. wollen bundesweit Biker*innen auf die Straßen gehen, um gegen ein mögliches Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen zur Eindämmung von Lärm zu demonstrieren.

Tags darauf, am 05.07., soll es auch in Essen eine ähnliche Veranstaltung geben. Auffällig ist, dass sich die Organisator*innen bewusst nicht dem bundesweiten Aktionstag der Biker*innen anschließen, sondern eine eigene Veranstaltung planen.

Frank Schwung

Anmelder der Versammlung ist Frank Schwung, besser bekannt als sein Alter Ego, dem „Partybiker“, als der er deutschsprachige „Ballermann-Hits“ zum Besten gibt.

Schwung ist aber ebenso Vice-President des Essener „Freeway Rider’s“ Motorrad Clubs. Der „Freeway Rider’s MC“ gilt in NRW als feste Größe innerhalb der Subkultur der Rocker, besonders in NRW und ist bereits in der Vergangenheit ins Ziel von Ermittlungen gerückt. Bei Razzien unter Mitgliedern des „Freeway Rider’s MC“ wurden Schusswaffen, Munition und Drogen sichergestellt.

„Freiheit 21“

Logo und Bannerseite von „Freiheit 21“.
„Freiheit 21“ war mal eine Naidoo-Solidaritätsseite.

Offiziell steckt hinter der Versammlung eine Initiative, die sich „Freiheit 21“ nennt. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass Schwung selber „Freiheit 21“ administriert.

Trotz dessen, dass „Freiheit 21“ erst recht neu in Erscheinung tritt, hat sie bei Facebook derzeit bereits 2.522 Likes. Dies ist auf den Umstand zurück zu führen, dass die Seite „Freiheit 21“ bereits früher, allerdings unter anderem Namen, existierte. Die Seite wurde ursprünglich als Unterstützungsseite für Xavier Naidoo am 11. März 2020 angelegt und trug den Titel „Solidarität mit Xavier, Meinungsfreiheit für Naidoo“.

Der taktisch kluge Zug zur Hochzeit der Kritik an Person und der inhaltlichen Positionierung Naidoos aufzuspringen, erklärt die meisten der Likes und damit ihrer Reichweite. Erst am 8. Juni 2020 wurde die Seite dann in „Freiheit 21“ umbenannt. Die Likes wurden „mitgenommen“.

Rechtsradikale Beteiligung

Schwung steht den „Steeler Jungs“ nach eigener Aussage mindestens nah. Und so verwundert es auch nicht, dass die Versammlung am 05.07. innerhalb der rechten und rechtsradikalen Szene auf Anklang und große Resonanz stößt. Wie auch schon bereits bei den Anti-Corona-Demonstrationen versuchen Rechte und Rechtsradikale ganz gezielt Proteste zu unterwandern und sich als die eigentlichen Vorkämpfer*innen für Freiheit zu inszenieren.

Für kommenden Sonntag haben sich neben „Steeler Jungs“ auch die „Bruderschaft Deutschland“ und „NRW stellt sich quer“ angekündigt.

Die „Steeler Jungs“ scheinen auch tiefergehender in die Planung und Durchführung der Versammlung involviert zu sein. So hat ein festes Mitglied der „Steeler Jungs“, der sich „Onkel Jürgen“ nennt, bereits in mehreren Telegram-Gruppen Werbung für die Versammlung gemacht. In der Essener und Düsseldorfer Telegram-Gruppe der „Corona Rebellen“ findet sich der Aufruf des „Steeler Jungs“ ebenfalls.

Aber auch vereinzelte, lose organisierte Neonazis haben die Teilnahme angekündigt.

Versammlung unter rechtsradikaler Beteiligung

„Freiheit 21“ ruft für Sonntag, den 05.07.2020, ab 14 Uhr zu einer Versammlung auf dem Parkplatz vor der Gruga-Halle auf. Von dort aus will man durch das anliegende gastronomische Viertel demonstrieren. Gemeint ist also die Rüttenscheider Straße.

Es soll einen Aufzug geben. Verheißungsvoll wird das „gastronomische Herz“, also die Rüttenscheider Straße, beschrieben.

Gegenprotest

Dass Rechte und Rechtsradikale sich in Essen versammeln und durch Rüttenscheid demonstrieren wollen, wird nicht unwidersprochen bleiben. Wir rufen dazu auf, sich der Gruppe am Sonntag entgegenzustellen!

Hier die Eckdaten zur Gegenversammlung:

Sonntag, 05.07., ab 14 Uhr vor dem Haupteingang der Gruga-Halle

Hier geht es zu einer Facebook-Veranstaltung.

Achtet auf Hinweise und Änderungen!

Kommentare sind geschlossen.