Gewaltbereite Rechte nehmen an Karnevalszug teil
„Steeler Jungs“ laufen bei Karnevalsumzug in Freisenbruch mit
Am heutigen Sonntag nahmen die „Steeler Jungs“ als „Steeler Jecken“ am Karnelvalsumzug in Essen Freisenbruch mit einem eigenen Wagen und einer Fußgruppe teil. Auf ihren Köpfen trugen die „Steeler Jungs“ Helme, die stark an Wehrmachtshelme erinnern. Auf der Vorderseite des Zugwagens prangte – unzulässigerweise – das Stadtwappen der Stadt Essen. Auf der Rückseite des Wagens prangte eine geballte Faust die eine „Zecke“ zerdrückt, sowie der Spruch „Schütz euch vor den Zecken – Helau… Die Steeler Jecken“ zu lesen. Eine offene Gewaltandrohung gegenüber Andersdenkenden.
„Wir sind entsetzt darüber, dass die „Steeler Jungs“, die wöchentlich als Bürgerwehr in Steele aufmarschieren, an einem Karnevalszug teilnehmen. Wir verstehen nicht, wie die Organisatoren des Umzugs die Gruppe zulassen konnte“, so Sonja Neuhaus, Sprecherin des Bündnisses Essen stellt sich quer. „Ein Karnevalsumzug ist ein Ereignis, an dem vor allem Familien mit Kindern teilnehmen. Gerade hier hat rechtes Gedankengut absolut nichts verloren. Wenn man eine Gruppe mit Verbindungen zu gewaltbereiten Hooligans und Rechtextremen an Karneval im Zug mitlaufen lässt, dann hilft man mit rechtes Gedankengut in der Mitte der Gesellschaft zu verbreiten. Dem stellen wir uns entschieden entgegen. Die Steeler Jungs sind kein Karnevalsverein, sondern Rechtsextreme und gewaltbereite Hooligans.“
„Wir rufen die Freisenbrucher Gänsereiter auf, sich klar und deutlich von den „Steeler Jungs“ und ihrer politischen Gesinnung zu distanzieren. Wer eine solche Struktur auf welche Weise auch immer unterstützt, macht sich gemein mit Rassismus und rechtem Gedankengut“, so Max Adelmann, ebenfalls Sprecher von Essen stellt sich quer. Das Bündnis Essen stellt sich quer wird sich im Nachgang des Freisenbrucher Karnevalsumzugs der Gänsereiter mit den Organisatoren in Verbindung setzen, um zu klären, wie es zu der Teilnahme der „Steeler Jungs“ kommen konnte.