Nach Terror-Anschlag: Freude über Zulauf rechter Parteien
Aus den rechten Filterblasen schwappen seit einigen Tagen schon Verharmlosungen, Begrüßungen und Verständnis für den rechten Terror-Anschlag in Bottrop und Essen. Holm Teichert, führender Kopf der rechten, inzwischen nicht mehr öffentlich auftretenden Gruppe „Essen gegen Politikwahnsinn“ scheint aber besonders viel Verständnis für den mutmaßlichen Täter zu haben, der sein Auto gezielt und in Tötungsabsicht in Menschenmengen gesteuert hat, die für ihn „ausländisch“ aussahen. Verletzt wurden dabei mindestens 8 Personen, eine davon derart schwer, dass sie zeitweise in Lebensgefahr schwebte.
Teichert hat am Donnerstag, gemeinsam mit einem unter dem Pseudonym „Metalhead“ auftretenden Zweiten, einen Artikel auf der Facebookseite „Deutschlandstimme“ veröffentlicht, in der er die Tat nicht nur nicht verurteilt, sondern ihren Ablauf in Frage stellt und sich unverhohlen über die Tat freut, da sie den „patriotischen Parteien“ einen „Zulauf wie nie seit 1933“ bescheren würde. Damit stellt er selber die „patriotischen“ Parteien in eine Kontinuität mit der NSDAP.
Teichert verurteilt den Anschlag nicht, nein, für ihn scheint klar, dass Toleranz zu einer explosionsartigen Zunahme solcher, wie er verharmlosend schreibt, „Ausbrüche“ führen werde.
Das Benennen von Rassismus ist ihm ein derartiger Dorn im Auge, dass er „letztendlich nur noch einen Ausweg“ sieht, den „Sprung nach vorne um auszubrechen“. Auch hier zeigt sich, dass Teichert nicht die Tat verurteilt, sondern, im Gegenteil, Verständnis für sie äußert und sie verharmlosend als „Befreiungsschlag“ wertet.
Das nutzt er im Artikel, um der offenen und freien Gesellschaft zu drohen, denn sonst würden sich diese Taten „immer schneller und immer öfter wiederholen“.
Holm Teichert ist innerhalb der rechten Szene inzwischen zu einem kleinen Licht irgendwo zwischen Vergessen und Bedeutungslosigkeit geworden. Das ändert allerdings nichts an seinen Äußerungen und seinem Werte- und Weltbild.
Zumal Teichert über ein ProNRW-Ticket, die bei der letzten Wahl 3,4% erreicht haben, in der Bezirksvertretung für den Stadtbezirk I der Stadt Essen sitzt und dort seine rassistische Politik ganz offiziell weiterbetreiben und weiter Allianzen, beispielsweise mit dem FDP-Abgeordneten Dr. Helmut Krautschneider, mit dem er sich gut versteht, schmieden kann.