Rechte und „Corona Rebellen“ Seit‘ an Seit‘
Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht am 18.08. die Zeche Zollverein in Essen. Dort trifft sie Ministerpräsident Armin Laschet und Vertreter*innen der Ruhr-Konferenz.
Gegen den Besuch der Kanzlerin mobilisiert die rechtsradikale Splittergruppe „NRW stellt sich quer“ in ihren Kanälen auf Social Media. „NRW stellt sich quer“ um Frontfrau Stefanie Charlotte van L. tritt seit geraumer Zeit auf rechten und rechtsradikalen Versammlungen in Erscheinung. Die Gruppe versteht sich und fungiert als Brückenbauer zwischen den verschiedenen Teilen der mobilisierungsfähigen Mischszene aus Rockern, Bikern, Rechtsradikalen, „besorgten“ Bürger*innen und war noch vor kurzem maßgeblich an der von rechts organisierten „Biker-Demo“ beteiligt. „NRW stellt sich quer“, „Steeler Jungs“, „Bruderschaft Deutschland“, der rechtsradikale Gründer der HoGeSa und Kopf von „Mönchengladbach steht auf“ Dominik Horst Roeseler und „Partybiker“ Frank Schwung organisierten den Schulterschluss damals.
Kaum mobilisierungsfähig
Die Gruppe für sich ist indes alleine nahezu nicht mehr mobilisierungsfähig. Eine kürzlich in Düsseldorf durchgeführte Versammlung, die abermals den Tod eines Jungen in Frankfurt instrumentalisierte und so missbrauchte, floppte grandios. Von 2400 Gruppenmitgliedern kamen gerade einmal ca. 25 zur Veranstaltung. Harald B., neben van L. Strippenzieher der Gruppe, schäumte: „Ich bin echt sauer.“
„Corona Rebellen“ beißen an
Den Aufruf für den 18.08. verbreitet sich derzeit aber auch außerhalb der originären Blase von „NRW stellt sich quer“. In den Telegram-Gruppen der „Corona Rebellen“ in Essen und Düsseldorf wird die Veranstaltung von Mitgliedern beworben. Auch die Gruppe „Eltern stehen auf“, die sich ebenfalls gegen die Corona-Schutzverordnungen stellt, bewirbt die und mobilisiert zur rechtsradikal initiierten Versammlung.
Dass die „Corona Rebellen“ bei diesem Fisch anbeißen, verwundert kaum. Wir haben bereits mehrfach über die Szene und ihre Empfänglichkeit für Positionen der Reichsbürgerbewegung berichtet. Die Gruppe bietet genügend Platz für eine Radikalisierung: Ein Nutzer der Essener Gruppe der „Corona Rebellen“ beispielsweise postet ein Video, das aus dem Libanon stammen soll. Zu sehen ist eine Holzkonstruktion mit Galgen für Politiker*innen. Hämisch wünscht sich der Kommentator: „Bald auch hier?“ und schließt mit einem Zwinkersmiley.
Kritisches Beobachten
Wir werden die Versammlung und die weitere Vernetzung der Szene weiterhin kritisch beobachten und die Strukturen offenlegen.